Karl-Heinz Becks studierte an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, wo er 1972 am Physikalischen Institut promovierte. Im Frühjahr 1973 kam er als Akademischer Rat an die neu gegründete Gesamthochschule Wuppertal und arbeitete dort in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Jürgen Drees, um das Physikalische Institut aufzubauen. Von1975 bis 1985 war er als Akademischer Oberrat tätig und unternahm in dieser Zeit mehrere Forschungsaufenthalte am CERN in Genf. Seine Habilitation im Fach Experimentalphysik, die er 1982 abschloss, trug den Titel „Semi-inklusive Hadronproduktion in der tiefinelastischen μ-p-Streuung“.

Im Jahr 1985 wurde er auf die Professur für Experimentelle Physik im damaligen Fachbereich 8 / Physik der Gesamthochschule Wuppertal berufen. Seine wissenschaftlichen Interessen konzentrierten sich anschließend auf Computertechnik und Detektorentwicklung, unter anderem am DELPHI-Experiment, einem der vier Hauptdetektoren am Large Electron-Positron Collider am CERN. Er installierte auch die Computerinfrastruktur des Instituts und legte damit die Grundlage für die physikalische Analyse in Wuppertal. Früh in seiner Karriere erkannte er das Potenzial von KI-Methoden und setzte diese sowohl in der Detektorkontrolle als auch in der physikalischen Analyse ein. Auch am Bau des ATLAS-Detektors war er beteiligt und gründete die lokale Pixelgruppe, die maßgebliche Beiträge zum ATLAS-Pixeldetektor in den Bereichen Mechanik, Detektorkontrolle, Auslese und Konstruktion leistete.

Von 1999 bis 2003 war Karl-Heinz Becks Prorektor für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs der Bergischen Universität. Besonders setzte er sich dafür ein, Frauen zur Teilnahme an der Physik-Community zu ermutigen und stärkte mit seinem Engagement auch das soziale Leben der Gruppe. Kolleg*innen berichten, dass sein Einsatz viele Studierende für das Kochen begeisterte – eine Leidenschaft, die er selbst mit Hingabe verfolgte.

Mit Herrn Professor Becks verlieren wir einen engagierten und hochgeschätzten Kollegen und werden ihm stets in Dankbarkeit verbunden bleiben.

Prof. Dr. Francesco Knechtli (Dekan der Fakultät für Mathematik und Naturwissenschaften) im Namen aller Kolleginnen und Kollegen