Neue bildgebende Verfahren helfen bei der Entschlüsselung komplexer neuronaler Netzwerke des Gehirns
„Wir erläutern in Science, wie unser Gehirn vernetzt ist, angefangen von den Kontaktstellen einzelner Nervenzellen bis hin zu Verbindungen zwischen verschiedenen Hirnregionen – und welcher Methoden es bedarf, um diese verschachtelte Organisation zu verstehen“, erklärt Katrin Amunts, Direktorin des Instituts für Neurowissenschaften und Medizin (INM) in Jülich.
Der Erstautor des Science-Artikels, Markus Axer vom Forschungszentrum Jülich und dem Fachbereich Physik der Bergischen Universität Wuppertal, entwickelte mit seinem Team am INM-1 und der BUW das sogenannte Dreidimensionale 3D Polarized Light Imaging (3D-PLI). Mit dieser einzigartigen Methode lassen sich die länglichen Fortsätze von Nervenzellen, die sogenannten Axone, in hoher Auflösung visualisieren und untersuchen.
Detaillierte Informationen über den Verlauf von Nervenzellen, insbesondere im menschlichen Gehirn, fehlten bisher, sind aber entscheidend um die Verschaltung im Netzwerk und deren Funktion zu verstehen. Die 3D-PLI ist Teil des Jülich Brain Atlas, der wiederum das Herzstück des menschlichen Hirnatlas im Human Brain Project (HBP) ist. Die Daten der Hirnforscher sind über die EBRAINS-Infrastruktur des HBP frei zugänglich.
Originalpublikation:
M. Axer, K. Amunts, Scale matters: The nested human connectome. Science, 3 Nov 2022, Vo 378, Issue 6619, pp. 500-504, DOI: 10.1126/science.abq2599
Kontakt:
Prof. Dr. Markus Axer
Fakultät für Mathematik und Naturwissenschaften
Fachbereich Physik – Medizinische Bildgebung
Telefon: +49 (0)202 439 3523
Email: maxer[at]uni-wuppertal.de
Webseite: https://www.physik.uni-wuppertal.de/de/physik-forschung/medizinische-bildgebung/
Weitere Informationen:
Institut für Neurowissenschaften und Medizin, Strukturelle und funktionelle Organisation des Gehirns (INM-1)
Jülich Brain Atlas
Human Brain Project
EBRAINS